ARME ARME
erkennst du arme arme? kennzeichne den deiner meinung nach ärmsten mit einem sticker.
deine ARMe streckst du nach mir aus, deine hände greifen in meine. wir klopfen den sand und dreck ab, betrachten die sandburg die wir für uns gebaut haben – unser REICH. wir waren so gleich dort, damals, in unserer traumwelt. doch unsere kinderARMe sind gewachsen, länger geworden – so wie die distanz zwischen uns. während meine ARMe tag für tag von staub und anstrengung gezeichnet werden, wird deinen ARMen auf wunsch ein silbertablett entgegengeREICHt. du bist so weit entfernt von mir, dass du nicht mal merkst, dass du deine ARMe ausstrecken müsstest, um mir zu helfen – mir zu helfen, wenigstens einen tag in dein REICH vorzudringen. aber zu viel liegt zwischen uns. mein ARM wäre nur einer von vielen, die dich umgebe. unsere ARME sind langsamer gewachsen als die unterschiede zwischen uns. du bleibst für mich unerREICHbar.
was macht uns arm oder reich? wie werden diese unterschiede sichtbar? (ver)urteilen wir durch unsere blicke? und wenn ja, anhand welcher merkmale? wie fühlen wir uns in der rolle der (ver)urteilenden? treffen wir diese entscheidung unabhängig oder wird unser sticker und somit unsere meinung mit der masse mitgezogen nur ein „punkt“ von vielen?
in meiner arbeit arme arme beschäftige ich mich mit unterschieden und deren sichtbarkeit und will betrachter*innen dazu auffordern, sich mit eigenen (vor)urteilen, positionen und gesellschaftlichen missständen auseinanderzusetzen.





